Wollschwein

Das Wollschwein, auch Mangalitza oder wollhaariges Weideschwein genannt, stammt ursprünglich aus dem osteuropäischen Raum und war ab dem 19. Jahrhundert auch im deutschen Sprachraum weit verbreitet.

 

Wollschweine können aufgrund ihres dichten Haarkleides und ihrer Speckschicht das ganze Jahr über im Freien leben.

Weil sie robust und widerstandsfähig sind, kommen sie auch in gebirgigem Gelände problemlos zurecht. Auch ihr Sozialverhalten ist für eine extensive Haltung bestens geeignet; Eber, Sau und Ferkel müssen nicht getrennt werden, da ihre Wesensart im Gegensatz zu intensiv gehaltenen Schweinen stressunempfindlich und genügsam ist.

Außerdem haben Wollschweinsauen noch einen ausgeprägten Mutterinstinkt, der bei den Intensivrassen weitgehend verloren gegangen ist.

 

Durch die Änderung der Essgewohnheiten der Menschen nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Schweinezucht auf eine Intensivhaltung ausgerichtet, so dass die spätreifen, vergleichsweise langsam wachsenden Wollschweine nicht mehr gefragt waren. Dadurch war diese Schweineart in den 70-er Jahren fast ausgestorben. Seit 1997 gibt es in der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen eine "Interessengemeinschaft Wollschweine", die das Mangalitza 1999 zur gefährdeten Nutztierrasse des Jahres gewählt hat. Derzeit gibt es in Deutschland noch ca. 300, weltweit etwa 1.500 Tiere.